Sektenphobie


Fremdenkultfeindlichkeit als eine Form der Xenophobie. Sektenphobie ist die generelle "Angst vor Sekten". Phobien können sich bis zur Panik steigern. Phobien beruhen meist auf Unkenntnis der wahren Tatsachen oder größerer Zusammenhänge, sind oft mit persönlichen negativen Erlebnissen in der Vergangenheit verknüpft und schalten rationales Denken aus. Im Fall von Sektenphobien führt das zur Unfähigkeit zu sachlicher Diskussion und zu Unfähigkeit zu eigenen Wahrnehmung. 

Sektenphobie zeigt sich als eine Abwehrreaktion, so als könnte man durch durch den Kontakt oder das Gespräch alleine schon „angesteckt", oder „gehirngewaschen“ werden. Die Angst davor, vielleicht die eigenen Werte und Haltungen hinterfragen zu müssen wird dann leicht und bequem auf den „Sektenanhänger“ projiziert.

Sektenphobie beschränkt sich aber leider nicht auf kirchennahe Kreise, sondern ist durchaus auch im antiklerikalen, linksliberalen und anderem nonkonformistischen Umfeld sichtbar. Es zeigt sich wie tief die Jahrhunderte lange kirchliche Indoktrinierung gegen Ketzer und Andersgläubige in Verbindung der nationalsozialistischen Angst vor kultureller Unterwanderung in die kollektive Psyche des Landes eingedrungen ist.

Es sei bemerkt, dass Sahaja Yoga sich durchaus von bestimmten anderen Gruppierungen und Psychopraktiken distanziert, und dass Shri Mataji, die Begründerin von Sahaja Yoga, selbst bereits Anfang der siebziger Jahre vor einer Reihe von „falschen Gurus“ gewarnt hat, die leichtgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Gegen sachliche Aufklärung über mögliche gefährliche Gruppierungen ist sicherlich nichts einzuwenden.

Sektenaufklärung in Österreich wird allerdings von kirchennahen Kreisen betrieben, deren Arbeit weder sachlich noch vorurteilsfrei ist. Die Sektenstellen verbreiten Pauschalurteile und falsche Information, die auf zweifelhaften Sekundärquellen beruht, ohne sich mit den religiösen Minderheiten, deren Lehre oder den soziologischen Gegebenheiten der Gruppen direkt auseinanderzusetzen.

Derzeit trägt die Arbeit der Sektenstellen, die aus Steuergeldern großzügig finanziert wird, zur aktiven und aggressiven Diskriminierung von Angehörigen religiöser Minderheiten in Österreich bei. Politiker wie auch Medien sollten es sich zur Aufgabe machen, die Arbeit und Ideologie der Sektenstellen einer kritischen und objektiven Prüfung zu unterziehen