Kritik an den Sektenstellen in Österreich


1. Mangel an Objektivität

Entgegen der Behauptungen der Sektenstellen werden Kontakte mit Vertretern von Sahaja Yoga weder gesucht, noch gepflegt. Auch zu einschlägigen Veranstaltungen wie der Tagung "Sahaja Yoga und das Kindeswohl" wurde kein Vertreter von Sahaja Yoga eingeladen.

Es wurde bislang noch kein Versuch unternommen, die Situation von Kindern und Jugendlichen in Sahaja Yoga objektiv zu erfassen. Meinungen und Urteile über Sahaja Yoga basieren vorwiegend auf der Information von „Ex-Mitgliedern“, der „Betroffenheit“ von Angehörigen und anderen einseitigen Quellen, wie z.B. katholischen Publikationen, ohne dass diese auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden.

2. Mangel an Tranzparenz

Die Sektenstellen erheben gegenüber religiösen Minderheiten gegenüber den Vorwurf der mangelnden Transparenz. FOREF zeigte bereits auf, dass die mangelnde Transparenz vor allem ein Problem der Sektenstellen selbst ist.

- Eine aus Steuergeldern finanzierte "Studie" aus dem Jahr 2004, welche die Gefährdung von Jugendlichen durch Sekten diagnostizierte, wird seit Jahren geheim gehalten.
- Akteneinsicht wird nicht gewährt.
- Exakte Zahlen und genaue Information über den Inhalt der sogenannten „Fälle“ oder „Konflikte“ mit Sahaja Yogawerden nicht veröffentlicht. - Behauptungen über „Konflikten“ mit Sahaja Yoga werden auch nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, angeblich um die "Anonymität" der Informanten oder Beschwerdeführenden zu schützen.
- Es ist unklar, welche Art von "Information" an Rat suchende Bürger weiter gegeben wird. Es gibt Hinweise darauf, dass vor allem einseitige und umstrittene „Sektenbroschüren“ und „Sekteninformationen“ unters Volk gebracht werden.
- Auch ist augenfällig, dass die Sektenstellen selbst keine Webseiten betreiben, auf denen sie umfassend über ihre Tätigkeiten informieren.

3. Mangel an Mediation

Entgegen der Behauptungen der Sektenstellen, wird keine Mediation in Konfliktfällen betrieben. Im Gegenteil, das Eingreifen der Sektenstellen verschärft nach unserer Erfahrung bereits bestehende innerfamiliäre Konflikte um ein Wesentliches. Laut authentischer Berichte raten die Sektenstellen oft den Angehörigen, den Kontakt mit Sahaja Yogis abzubrechen, während sie gleichzeitig Sahaja Yoga mangelnde Dialogbereitschaft vorwerfen. Misstrauen in der Familie wird von den Sektenstellen geschürt, und das Vertrauen von Kindern in die Eltern,von Eltern in ihre Kinder wird durch das Eingreifen der Sektenstellen zerstört. Dies ist umso unverständlicher, da viele der Mitarbeiter der Sektenstellen angeblich ausgebildete Psychologen sind.

4. Mangel an Evidenz

Es gibt keine Gerichtsurteile gegen Sahaja Yogis; Urteile, die eine Gefährdung des Kindeswohls durch die Praxis von Sahaja Yoga, oder Sahaja Yoga Schulen und Kindergärten nahe legen würden. Alle vorliegenden Fälle wurden zu Gunsten von Sahaja Yoga entschieden. Trotzdem versuchen die Sektenstellen immer wieder den Eindruck zu schaffen, dass Sahaja Yogis gegen das Gesetz verstoßen oder Kindern schaden.

Es gibt keine empirischen Untersuchungen, die nachweisen, dass Sahaja Yoga sich in irgendeiner Weise negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirkt. Im Gegenteil, einige empirische Studien weisen die positive Wirkung von Sahaja Yoga auf Kinder und Familien nach.

5. Mangelnde Definition und Differenzierung

In Publikationen, Schreiben und in Vorträgen etc. wird zwischen verschiedenen Gruppierungen nicht differenziert, so wird Sahaja Yoga mit allen möglichen anderen Bewegungen, ja sogar mit Satanismus in einen Topf geworfen.

Mangelnde Differenzierung der Begriffe: Zentrale Begriffe wie: „Sekte“, „Mitglied“ „Aussteiger“ „Gefährdung" oder „Kindeswohl“ werden auch vom Gesetzgeber nicht definiert - mit problematischen Konsequenzen: So zum Beispiel gibt es keine Mitgliedschaft in Sahaja Yoga, Sahaja Yoga selbst führt keine Aufzeichnungen über Praktizierende, daher kann jedermann behaupten ein Mitglied, oder ein Anhänger zu sein, oder - und hier wird es problematisch - ein „Ex-Mitglied“ oder „Aussteiger“.

Es ist auch höchst verwunderlich, dass katholische "Sekten" wie Opus Dei und das Engelswerk von der Beobachtung durch die Sektenstellen ausgenommen sind. Bei der Sektentagung „Sahaja Yoga und das Kindeswohl“ führte Herr Griess von der GSK einige Merkmale für Sekten an, welche ALLE selbst auf die Katholische Kirche zutreffen.

6. Mangel an Qualifikation und Wissenschaftlichkeit

Manche in den Organisationen tätige Personen sind öffentlich bekannte „Sektenhasser“. In den Sektenstellen sind vor allem Personen tätig, die aus einem katholischen bzw evangelischen Umfeld stammen und durch katholische Erziehung, ja sehr oft katholische Internatserziehung geprägt sind (auch wenn sie vielleicht selbst behaupten mögen, Atheisten zu sein.) Es ist augenscheinlich, dass persönliche schlechte Erfahrung in katholischen Internaten pauschal auf alle konfessionell ausgerichtete Ausbildungsstätten übertragen werden.

Viele der Mitarbeiter in den Sektenstellen sind Psychologen, die jedoch alle der gleichen psychologischen Schule angehören. Sie zeichnen sich durch völliges Unverständnis gegenüber außerchristlichen Religionen aus. In den Sektenstellen arbeiten unseres Wissens nach keine Soziologen, oder andere unabhängigen Experten für vergleichende Religionswissenschaft, außereuropäische Religionen, Orientalistik oder vergleichende Kulturwissenschaft.

7. Manpulativer Umgang mit den Medien

Die österreichischen Medien berichten nichts Positives über neue Religionen oder kleine religiöse Minderheiten. Religiöse Minderheiten werden vor allem als Gefahrenherd für die österreichische Gesellschaft dargestellt. Ein Grossteil der österreichischen Bevölkerung hat, wenn nicht eine katholische Erziehung, doch zumindest katholischen Religionsunterricht erfahren. Das Resultat ist allgemein verbreitete „Sektenphobie“ .

Die Sektenstellen sollten gemäß ihres gesetzlichen Auftrages angemessene Aufklärung darüber betreiben, dass, wie bereits mehrfach in Studien (z.B. Bonner Enquete) nachgewiesen, die Gefahr, die von sogenannten Sekte ausgeht, überschätzt wird. Anstatt aber hier „Entwarnung“ zu geben und eine nüchterne Information zu verbreiten, initieren und unterstützen die Sektenstellen aktiv irrationale Hetzkampagnen gegen religiöse Minderheiten im allgemeinen und Sahaja Yoga im besonderen. Die Sektenstellen unterstützen damit die Diskriminierung religiöser Minderheiten in der Schule, am Arbeitplatz, im öffentlichen Dienst.

8. Unzulänglicher Gesetzlicher Rahmen

Die Sektenstellen arbeiten in dem von ihnen vom Gesetz vorgeschriebenen Rahmen, zumindest sind sie dazu verpflichtet. Dieser Rahmen ist aber in den vielen obengenannte Fragestellungen nicht eindeutig genug definiert oder vorgegeben. Gefordert sind also gesetzliche Rahmenbedingungen, welche Objektivität, Wissenschaftlichkeit, Differenzierung, Transparenz und Mediation im Konfliktfall fordern. Vor allem sollte der Auftrag staatlicher Einrichtungen, die sich mit religiösen Minderheiten beschäftigen, nicht nur mögliche Gefährdungen zum Inhalt haben, sondern auch den SCHUTZ religiöser Minderheiten in Österreich.